Published 2.07.2025
Prozesse und Praktiken des Umbauens
Skizze einer Landkarte für Forschung und Praxis
Processes and Practices of Conversion
Sketching a Map for Research and Practice
Keywords: Multiperspektivität des Umbauens; systemisches Denken; Kontext; Logiken und Treiber; Entwurfspraxis; multi-perspectivity of conversion; systemic thinking; context; logic and drivers; design practice
Abstract:
Umbauprozesse zeichnen sich durch eine hohe Komplexität, inhärente Offenheit und starke Ortsspezifik aus. In ihnen wirken viele Perspektiven zusammen – von der gebauten Substanz und der Vielfalt vorhandener Ressourcen über die Bestandshaltenden, die heutigen und zukünftigen Nutzer:innen wie Betreiber:innen bis zur Nachbarschaft. Umbauen heißt, diese Perspektiven und die für das Umbauen erforderlichen inter- und transdisziplinären Ansätze und Praktiken in einem spezifischen Kontext in Beziehung zu setzen. Dieser abschließende Beitrag verdichtet die Impulse aus den zwei pnd-Heften zum Thema Planungskulturen des Umbauens zu einer Landkarte für die Forschung und Praxis. Vier Oberthemen unterstützen Orientierung und systemisches Denken in komplexen, vielgestaltigen Umbauprozessen: Ansätze, Kontext, Logiken und Treiber, Prozesse und Dynamiken. Die Landkarte versteht sich als Modell im Werden, das sowohl weitere Forschung und Praxiserfahrungen inspirieren als auch durch diese weiterentwickelt werden kann.
Conversion and rebuilding processes are characterized by their high level of complexity, inherent openness, and strong site-specificity. These processes incorporate many perspectives, including the built fabric and the diversity of existing resources, the property owners, current and future users and operators, and neighbors. Conversion involves relating these perspectives as well as the interdisciplinary and transdisciplinary approaches and practices required for conversion in a specific context. This concluding article summarizes the ideas from the two PND issues on the topic of Planning Cultures of Conversion and provides a map for research and practice. Four overarching themes support orientation and systemic thinking in complex, multifaceted conversion processes: approaches, context, logics and drivers, processes and dynamics. This map serves as a developing model that can inspire and be refined by further research and practical experience.
Spannungsfeld Ökologie-Ökonomie-Kulturerhalt
Wir haben mit dem Call für Beiträge zum Thema Planungskulturen des Umbauens viel Resonanz erhalten. Insgesamt konnten wir in zwei Heften 21 Beiträge von 43 Beitragenden versammeln. Die Autor:innen haben vielfältige disziplinäre Hintergründe und bringen Expertise aus Forschung und aus Praxis ein. Die Umbauräume und -fälle umfassen dabei ehemalige Kauf- und Warenhäuser, öffentliche Gebäude, Wohnhäuser und -siedlungen, Straßen, die Erdgeschosszonen, Nachbarschaften, Quartiere, den suburbanen Raum und Dörfer in regionalen Transformationsprozessen; sie vereinen nationale und internationale Perspektiven und Umbauerfahrungen aus unterschiedlichen Disziplinen. Forschungs- und Praxisgegenstände adressieren handelnde Akteur:innen, organisationale und institutionelle Logiken, Abläufe und Arrangements, Gebäudetypologien und damit verbundene Regelsysteme, Werte im Bestand und Menschen in Umbauprozessen. Darüber hinaus umfassen sie Quartiers- und Entwicklungsimpulse durch Gebäudetransformation, kokreative und partizipative (Planungs-)Methoden, (öffentliche) Raumressourcen, (energetische) Sanierung und Klimaanpassung, rechtliche Rahmenbedingungen und zirkuläres Bauen.
Das Um- und Weiterbauen hat insbesondere in unserem Kulturkreis, der europäischen Stadt, eine lange Tradition. Dennoch genießen Neubauten in den meisten Fällen eine höhere Aufmerksamkeit, selbst wenn sie nicht den notwendigen energetischen und klimagerechten Anforderungen entsprechen, monofunktional und wenig anpassbar sind und oftmals nur wenig Beitrag für eine integrierte Quartiersentwicklung für Viele ermöglichen. Umbauprozesse zeichnen sich durch eine besonders hohe Komplexität verbunden mit diversen Formen von Unsicherheit aus. Dabei verschränken sich verschiedene Erfahrungen und Kompetenzen zunehmend: So hängen Bauen und Stadt, die Gestaltung verschiedener räumlicher Maßstäbe von Bauteil, Gebäudetypologie bis zum Quartier oder auch Handwerk und Kommunikation (wieder) viel enger zusammen.
Für das Bauen im Bestand gibt es eine langjährige Expertise unter anderem in der Denkmalpflege und Gebäudesanierung. Doch Rahmenbedingungen, Motivation und Fokussierung ändern sich in den letzten 10 bis 15 Jahren, wie sie in den vielfältigen Beiträgen beider pnd-Hefte beschrieben werden. Dass sich etwas verändert, wird auch in der Forschung deutlich. Das Zukunft Bau-Forschungsförderungsprogramm hat sich in den letzten 20 Jahren von einem „Innovationsprogramm hin zu einem Transformationsprogramm“ (Kühnhenrich in Förster et al. 2025: 13) entwickelt. In Verbindung mit den Themen Umnutzung, Nachverdichtung, dem Umgang mit Flächen, klimaneutraler oder klimagerechter Sanierung sowie der Anpassung des Gebäudebestands soll durch das Programm der Umgang mit Bestand hin zu einer „ganzheitlichen bzw. interdisziplinären Planungsumbau-Kultur“ (ebd.) inklusive übertragbarer Strategien entwickelt werden.
Aber was genau kennzeichnet nun das Umbauen? Was sind Voraussetzungen, Merkmale, Kompetenzen und Transformationsfähigkeiten? Wie prägen unterschiedliche Handlungslogiken und Interaktionsformen Umbauprozesse? Wie sind sie im Spannungsfeld zwischen ortsspezifischen und übertragbaren Lösungen einzuordnen?
Die Sichtung aktueller Literatur und der Artikel beider pnd-Hefte sowie die gemeinsamen Diskussionen in den vielfältigen Forschungs- und Praxisteams machen deutlich:
Umbauen ist eine mehrdimensionale und multithematische Aufgabe. Sie umfasst das Um-Denken in Tätigkeiten des sorgfältigen Vorbereitens, Planens, Rahmen-Setzens und Kommunizierens genauso wie das Um-Praktizieren im materiellen Bauen, Kümmern und Pflegen des Bestands. Sie beinhaltet auch das Um-Nutzen in Veränderungen der räumlichen Praxis, des etablierten Gebrauchs, der Nutzungen und Abläufe im baulichen Bestand.
Die Entwicklung von (neuen) Planungskulturen des Umbauens wird ermöglicht durch die simultane und verschränkte Weiterentwicklung dieser Zugänge – über räumliche Maßstabsebenen hinweg. Anpassungen erfolgen also wechselseitig im gebauten, gelebten und gemachten Raum (Förster et al. 2025 im Erscheinen). In diesem abschließenden Artikel führen wir die Beiträge und Reflexionen aus unserer Arbeit als Herausgeberinnen, verknüpft mit den Erfahrungen aus unserer laufenden Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Fakultät für Architektur und im Profilbereich Built and Lived Environment der RWTH zusammen. Im Kern geht es um eine erste Konzeption und gemeinsame Orientierung, welche Ansätze, Praktiken und Prozesse im und für Umbau relevant sind und (fort-)laufend zusammenwirken. Dazu skizzieren wir eine Landkarte für Forschung und Praxis, die sowohl einen Trittstein für die weitere Theoriebildung darstellt also auch eine Einladung zur Vertiefung der empirischen und praktischen Erfahrungen.
Landkarte Prozesse und Praktiken des Umbauens
Wenn wir uns in komplexen Prozessen orientieren und einen Wegweiser finden möchten, kann eine Landkarte hilfreich sein. Die Landkarte gibt einen Überblick über den aktuellen Stand des Verstehens, gliedert das Feld in unterschiedliche Gebiete und erlaubt, Zusammenhänge zwischen diesen Gebieten zu suchen, zu erkennen und herzustellen. Für die Themen Bestand und Umbau ist diese Landkarte im Werden. Einige Artikel der beiden pnd-Hefte bieten erste Ansätze, um Strukturen in komplexe Umbau-Zusammenhänge zu bringen. So beleuchtet Santana Gumowski in ihrem Artikel Versteckte Werte im Bestand den Suchprozess zur Ermittlung von Messungsdimensionen und -kategorien unterschiedlicher Werte im UmBauLabor-Projekt von Baukultur Nordrhein-Westfalen in einem mehr als 100 Jahre alten Gebäude in Gelsenkirchen-Ückendorf (Gumowski 2025: 76). Nina Hangebruch und Frank Othengrafen reflektieren zwei Transformationsprozesse ehemaliger Kauf- und Warenhäuser in Lübeck und Hanau anhand ihres Modells zur Transformationsfähigkeit. Es gliedert sich in drei sogenannte Determinanten – „Ressource“, „(Stand)Ort“ und „Akteure“ – sowie drei Wirkungshebel als Schnittstellen zwischen den Determinanten: „Umbaufähigkeit“, „Zukunftsfähigkeit“ und „Passfähigkeit“ (Hangebruch und Othengrafen 2025: 32 ff.). Kirsten Dörmann untersucht in ihrem Artikel Plot by Plot „urban compounding“ in Johannesburg transformative Prozesse des Stadtmachens und systematisiert darin Entwicklungstypen und -kategorien durch „performative groupings“. Für die Analyse verwendet sie sechs Kategorien beziehungsweise „compound layers“ (nach Brand 1994 und Duffy 1990, Dörmann 2025: 64 ff.). Dörmann richtet den Blick darauf, was auf und mit den Grundstücken passiert sowie auf die Beziehungen und Wechselwirkungen mit der Nachbarschaft und dem Quartier. Sie versteht den „bungalow compound“ als epistemischen Gegenstand, der unterschiedliche Themen, Maßstäbe und Kontexte beinhaltet.
“In doing so, the study addresses the misconception of architecture as a finished product and appropriates essential incompleteness as a device to locate relevant knowledge(s). (…) the study proposes to understand developing typicalities more categorically through performative groupings that accommodate contingencies, spatially and regulative” .
In diesem Sinne verstehen auch wir eine Landkarte der Umbaukulturen. Landkarte im Werden heißt nicht nur, dass das hier vorgestellte Gerüst noch weitergedacht werden muss. Es bedeutet auch, dass eine Beschreibung von Prozessen und Praktiken des Umbauens nicht den Anspruch erhebt, feste Zustände zu markieren, sondern adäquat zum Verständnis, dass Umbauen nie fertige Zustände anstrebt, ständig fortgeschrieben werden sollte.
Was ist nun die „Grammatik des Bestandes“ (Burgdorff in Förster et al. 2025: 12), verstanden als räumlich und thematisch weit gefasstes Feld vom Gebäudeteil bis hin zu Quartier, Stadt und Region? Welcher Wert steckt im Bestand und mithin in einer Kultur des Umbauens, die es noch zu entdecken und beschreiben gilt? Welche Impulse werden vom Umbauobjekt und -prozess in seine Umgebung gesendet? Und welche Impulse und Wahrnehmungen von außen beeinflussen wiederum das Umbauprojekt? Ein erster Versuch soll mit diesem Artikel vorgelegt werden. Er knüpft neben den oben erwähnten Kategorien auch an Systematisierungsversuche von Michael Guggenheim (2011) an, der in seinem Artikel Formloser Diskurs. Umnutzung als Test architektonischen Wissens Publikationen aus dem Bereich Architektur analysiert, die sich mit der Umnutzung von Gebäuden seit den frühen 1970er Jahren beschäftigen. Er kommt zum Schluss, dass die Literatur ihren Gegenstand verfehlt, „da der Prozess der Umnutzung nicht in etablierten architektonischen Kategorien – Kategorien, die sich jeweils auf einen fixen Zustand beziehen – gefasst werden kann“ (ebd.: 10). Guggenheim spricht von einer „Von-Zu-Poetik“ (ebd.: 28), die aus seiner Sicht noch am besten die Umnutzungsgeschichte erzählt, dennoch nur den Anfangs- und Zielzustand, nicht aber das Dazwischen beschreibt. Er plädiert daher für eine prozessorientiertere Betrachtung und schlägt eine neue Klassifizierung als Ordnungsinstrument nach technischen, semiotischen und sozialen Gesichtspunkten vor, die vernetzt und zusammengeführt betrachtet werden sollten (ebd.: 32).
Aber: Eine Landkarte für Planungskulturen des Umbauens soll keine „Geschmacksfibel“ (Burgdorff in Förster et al. 2025: 20) sein, sondern zunächst eine Art Beschreibungskatalog als gemeinsames Produkt von Vielen für Viele. Die Landkarte bietet einen Rahmen, in den Viele gemeinsam hineinarbeiten können. Um Prozess und Landkarte lebendig zu machen, sind Beispiele – möglichst vor Ort und zum Anfassen – und eine „Multiperspektivität des Einlassens“ (Burgdorff in Förster et al. 2025: 23) notwendig. So kann eine Umbaukultur sukzessive entstehen in einer „Umbau-Stadtgesellschaft“ (Tvrtkovic in Förster et al. 2025: 22).
Eine Landkarte der Planungskulturen des Umbauens soll kein strenges Ordnungssystem im Sinne einer Klassifizierung darstellen. Viele Umbauprojekte verdeutlichen, dass sie sich nicht in klassische Schemata pressen lassen – sie sind Hybride.
(siehe u.a. Ngo et al. 2024, Ngo et al. 2024)
Guggenheim spricht hier berechtigt von der Absurdität einer Klassifizierung, die etwas klassifizieren will, was sich nicht klassifizieren lässt, etwa weil sich in umgenutzten Gebäuden unterschiedliche Klassifizierungssysteme überschneiden und vermischen (Guggenheim 2011: 22).
Die Landkarte als Modell im Werden bietet vier Arten des Beitrags, um in der Komplexität von Bestand und Umbauen zu navigieren: Erstens werden Komponenten beschrieben, hinter denen verschiedene Disziplinen mit ihren Kompetenzen und Zugängen zu Wissen stehen. Zweitens bildet die Landkarte eine Handlungsperspektive ab: im Fokus stehen Bedingungen, Ansätze und Prozesse, die sich innerhalb und zwischen den Komponenten entfalten – im Sinne einer sich entwickelnden Mitwelt. Drittens ermöglichen die Wechselbeziehungen zwischen den Komponenten ein Verständnis von Bestand und Umbau als komplexes System, mit den Möglichkeiten dieses entsprechend zu reflektieren. Viertens beinhaltet die Karte eine Entwicklungsperspektive, die den Umgang mit Bestand als emergent beschreiben, beforschen und (weiter-)entwickeln lässt.

Unsere Landkarte (Abbildung 1) setzt sich daher aus folgenden vier Oberthemen oder Koordinaten zusammen: Ansätze (A), Kontext (B), Logiken und Treiber (C) und Prozess und Dynamik (D). Als Ansätze (A) werden sechs unterschiedliche Bereiche aufgespannt: 1) Gebautes Objekt, 2) Nutzungspraxis, 3) Zeichen, 4) Methoden und Kompetenzen, 5) Akteure und 6) Praktiken, Techniken, Instrumente. Das Oberthema Kontext (B) bezieht sich auf das In-Beziehung-Setzen der Ansätze, auf deren lokale oder regionale Kontextualisierung, welche auch eine (in-)formelle wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rahmung bis hin zur Entwicklung eines sinngebenden Narrativs, umfasst. Denn Umbauen und Weiterbauen können erst in Gang gesetzt werden, wenn die verschiedenen Ansätze zusammenspielen. Tiefe Logiken und Treiber (C) spielen dafür und für den Fortgang des Prozesses eine zentrale Rolle. Sie können als Beharrungskräfte auf lokale Kontexte wirken und zugleich durch lokal angeschobene Umbauprozesse verändert werden. Prozesse und Dynamiken (D) eröffnen schließlich die Zeitdimension und Entwicklungsperspektive, in der die verschiedenen Ansätze und Bausteine interagieren, sich in und um einen lokalen Kontext formen und Einwirkung von sowie Einfluss auf tiefe Logiken nehmen. Prozesse und Dynamiken können fallbezogen für ein Gebäude oder Areal verstanden werden, aber auch als Feld im Wandel, beispielsweise im Strukturwandel einer Innenstadt oder Region, in dem sich im Wechselspiel verschiedener Umbaufälle und Anwendungen die Koordinaten der Landkarte weiterentwickeln oder wandeln.
A) Ansätze
Prozesse und Praktiken, die sich in Umbauprozessen entfalten, fußen auf einer großen Bandbreite von fachlichen bis lebensweltlichen Perspektiven, Zugängen und Ansätzen. Dabei handelt es sich sowohl um ortsspezifische als auch um überörtlich verfügbare, noch nicht kontextualisierte oder aus lokalen Prozessen gewonnene und bereits skalierte Ansätze. Der Wandel hin zu nachhaltiger Bestandsentwicklung benötigt Veränderungen und Impulse aus den verschiedenen Perspektiven – und damit nicht selten auch das Verlassen bisher etablierter Planungs- und Bauprozesse sowie der eingespielten räumlichen Praxis. Im Wandelprozess können dabei sowohl sich wechselseitig entwickelnde und transformative als auch wenig koordinierte und stagnierende Momente und Abläufe entstehen.
Gebautes Objekt – Wissen und Werte
Der gebaute Bestand besteht aus einzelnen, konkreten Bauwerken, die zu einem spezifischen Zeitpunkt mit verfügbaren Materialien und Bautechniken errichtet wurden. Der epistemische Zugang und die Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten ist eine wesentliche Voraussetzung für jede Umbauaktivität (Ballestrem und Gasperoni 2023). Wie der Bestand von Planenden verstanden wird, hat einen großen Einfluss darauf, welche Maßnahmen bei einem Umbau – oder bereits während der Planung (Frank et al. 2017) – vorgeschlagen werden. Man kann ein Gebäude in seiner historischen Kontinuität lesen und anstreben, diese weiterzuschreiben. Es lässt sich als Typologie beschreiben (Christ und Gantenbein 2012, Weber und Engels 2025) und man kann neben spezifischen Maßnahmen auch prinzipielle und übertragbare Ansätze verfolgen (Dörmann 2025). Ebenso ist es möglich, stärker über das Gesamtbauwerk nachzudenken oder den Fokus auf die räumliche Funktion eines Bauwerks im städtischen Gefüge zu legen (Muratori 1959). Oder es lassen sich sowohl das Einzelbauwerk als auch das städtische Gefüge als Bricolage (Lévi-Strauss 1968) verstehen, die es weiterzuentwickeln gilt.
Ein Gebäude determiniert seinen Gebrauch in den wenigsten Fällen vollständig. Man muss die Konzepte damit auch als Rahmen und Orientierung verstehen, die es ermöglichen, den gebauten Bestand, das „Werden einer Stadt im Laufe der Zeit“ (Rossi 2015: 12), gemäß seinen Regeln weiterzuschreiben.
Die Auseinandersetzung mit „versteckten Werten“ im Bestand entwickelt hierfür ein systematisches und daher verhandelbares Orientierungssystem für Umbauprozesse (Gumowski 2025). Hilfsmittel und Verfahren, um Zugang und Daten über den Bestand zu gewinnen wie Scanner, Roboter oder BIM, sind hier ebenso zu nennen. Eine Herausforderung besteht darin, mit der inhärenten Unbestimmtheit und Offenheit umzugehen (Sieverts 1999: 186, Karow-Kluge 2010: 135 ff.). Das gebaute Objekt ist immer stark kontextualisiert, der Umgang damit kann sich aus lokalen Kontexten (weiter-)entwickeln und aus diesen heraus verbreiten.
Nutzungspraxis
Die soziale und nutzungsmäßige Praxis im gebauten Raum ist Ausgangspunkt für Umbauprozesse und Gestaltungsgrößen im Verlauf und Ergebnis der Prozesse. Darunter fallen Nutzungsmöglichkeiten und Funktionen im Raum, die organisatorisch, technisch und räumlich ausgerichtet und angeboten werden. Diese werden von Menschen angenommen und stimulieren damit Gebrauch und Abläufe, Interaktionen und Rhythmen im Raum. Die Anpassungsleistungen von Menschen erfolgen im Kontext und können über das Felderleben beschrieben werden. Dabei spielen sowohl die materiell-räumliche Qualität als auch die Kompetenzen der Nutzenden eine zentrale Rolle (Berding et al. 2025). Vor dem Hintergrund eines relationalen und prozessorientierten Raumverständnisses spielen Impulse von planenden und betreibenden Akteuren oder auch von Nutzenden selbst für die Nutzungspraxis eine zentrale Rolle, um Entwicklungen im Raum anzustoßen.
Diese Impulse können zielgerichtet platziert werden wie im Fall der Umnutzung von Kauf- und Warenhäusern (Hangebruch und Othengrafen 2025, Richter et al. 2025) oder unbewusst entstehen durch Aneignung, Alltagspraktiken oder dem Gebrauch als Design (Bredies 2014). Um Impulse bewusst setzen zu können, ist das Verstehen der Nutzungspraxis (Dörmann 2025: 62 ff.: „The house knows“ – das Haus als epistemisches Objekt) notwendig. Wie wird Raum ge- und umgenutzt? Was erzählen Gebrauchsspuren, Nutzungs- und Wohnspuren über den gebauten Bestand selbst und über Bedarfe seiner Nutzer:innen (vgl. Raummodell von Sturm 2000)? Welche Anpassungsprozesse, -strategien und Impulse können daraus abgeleitet werden? Dies können sowohl physisch-materielle Eingriffe als auch eine Öffnung für andere Nutzungen durch eine Veränderung der „Spielregeln“ (Stapenhorst 2025: 123, 133) bedeuten. Doch die gewohnten Spuren, zum Beispiel des langjährigen Wohnens, erschweren einen Umzug oder eine Veränderung der Raumprogrammierung. Herbert Brüning verweist in seinem Artikel auf den Remanenzeffekt:
„Menschen verharren auch bei veränderten Lebensverhältnissen in der vertrauten Konstellation“ (Brüning 2025: 98).
In Bezug auf die Nutzungspraxis besteht das Potenzial von sozialen Innovationen. Im Sinne einer suffizienten Entwicklung der bestehenden Stadt kann dies durch neue Nutzungsformen, Organisationsweisen und soziale Praktiken und der dafür erforderlichen Prinzipien wie Reduktion, Substitution und Anpassung erfolgen (Zimmermann et al. 2023, Haas et al. 2025).
Zeichen
Gebäude können von großer Zeichenhaftigkeit sein, die in einem spezifischen Kontext auf bestimmte Weisen verstanden werden. Sowohl auf architektonischer Ebene als auch im städtebaulichen Kontext ist es ein Ziel architektonischer Entwürfe, eine artikulierte Position einzunehmen und Orientierung oder Lesbarkeit der räumlichen Situation herzustellen. Wie der Begriff vermuten lässt, bewegt sich dieser Vorgang in zwei Richtungen, „Ideen werden auf die Architektur übertragen und mittels Architektur werden Ideen erkannt. Beide Vorgänge setzen eine wechselseitige Transkription voraus, um von der einen auf die andere Seite zu gelangen“ (Schröder 2016: 23). Zeichenhaftigkeit kann unscharf, mehrdeutig und hybrid sein. Die Stadthäuser der Elsassstraße (Weber und Engels 2025) können als „Bürgerhäuser“ gelesen werden, als Teile eines „ethnischen Quartiers“ oder als beides, je nachdem, ob man verstärkt auf die Erdgeschossnutzung mit ihrem spezifischen Angebot oder den Gebäudetyp blickt – oder auf beides.
Beim Umbauen stellen sich insbesondere die Fragen, ob und wie vorhandene Zeichen durch Veränderung umgedeutet werden können oder sollen oder inwieweit durch ihren Erhalt historische Kontinuität hergestellt werden soll. Die Abwägung der unterschiedlichen Themen erfolgt im Einzelfall. Hier wird deutlich, wie sich die einzelnen Gebiete unserer Landkarte verschränken. Zeichen und ihr Verständnis stehen in einem starken Zusammenhang zum Kontext und seinen Narrativen, der wiederum zur Repräsentation beiträgt, die wir auf der Karte als tiefe Logik verorten (C).
Methoden und Kompetenzen
Methoden sind eine geordnete, nicht zufällige Sequenz zielgerichteter Operationen zur Lösung von Problemen (Schönwandt und Voigt 2005). Aus planungswissenschaftlicher Perspektive sind Methoden abzugrenzen von Instrumenten und Maßnahmen, mit denen eine Planung realisiert und implementiert wird (Hübler 2005). Sie dienen der Vorbereitung möglicher Eingriffe, die dann durch Praktiken, Techniken und Instrumente erfolgen. Kompetenzen wiederum beziehen sich auf das Individuum und ermöglichen es ihm, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, um bestimmte Probleme zu lösen (Erpenbeck und von Rosenstiel 2007). Demzufolge unterstützen Methoden und Kompetenzen die Wahrnehmung des gebauten und gelebten Raums. Sie dienen der Analyse, Beteiligung, Moderation, Ideenentwicklung, Festlegung von Leitplanken sowie/oder auch der Ermöglichung von neuen Denk- und Dialogräumen und (ko)kreativen Prozessen. Hier verorten sich auch Ansätze zur Gestaltung der sogenannten Planungsphase Null (Baukultur Nordrhein-Westfalen 2022).
Trotz der wachsenden Aufmerksamkeit insbesondere in der Fachwelt (u.a. Bundesstiftung Baukultur 2023, Ngo et al. 2024, Ngo et al. 2024) scheint es ein Vermittlungs- und Akzeptanzproblem von Umbau zu geben.
Daraus lässt sich eine Kommunikationsaufgabe in unterschiedlichen Dimensionen ableiten: politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Wie kann Bestand so aufbereitet werden, dass dessen Wert anerkannt wird und Entscheidungspfade und -impulse hin zum Umbauen genauso selbstverständlich von Vielen gedacht werden?
In dieser komplexen Transformationsaufgabe ist ein Denken und Handeln jenseits institutioneller Container erforderlich: Ein multiperspektivischer Blick aus vielen Disziplinen, von Laien und Expert:innen, aus Forschung und Praxis.
Dafür sind spezifische Kompetenzen notwendig, zum Beispiel soziale und kommunikative (Förster et al. 2025, Gumowski 2025, Harth und Winterhager 2025), strategische und taktische Kompetenzen (Finkenberger 2025, Hangebruch und Othengrafen 2025, Kolbert 2025), systemisches Denken sowie kreative und ästhetische Kompetenzen (Förster et al. 2025, Hangebruch und Othengrafen 2025).
„Schlüssel für den Erfolg sind unabhängige Beratungs- und Begleitungsangebote sowie eine effektive Mitwirkung der Betroffenen an Lösungen“ (Brüning 2025: 97).
Partizipative Methoden in Umbauprozessen machen deutlich, dass hier eine niederschwellige Beteiligung möglich ist, da im Bestand eine höhere Bezugs- und Imaginationskraft entwickelt werden kann (Hofmann 2025). Hier ist eine unmittelbare Anknüpfung der Nutzer:innen als Expert:innen ihrer realen Lebenswelt möglich. Durch besondere Methoden können einerseits deren Erinnerung und Wissen gehoben, andererseits auch Identifikation und Kommunikationsfähigkeit gestärkt werden. In vielen Fokus-Artikeln wird deutlich, dass multiperspektivische Analysen von Bestand wertvolle Zugänge und Eigenschaften des Umbauens sind. Anstoß-Methoden sind zum Beispiel festliche Aktivitäten, Netzwerktreffen, historische Erzählungen, kollektive Erinnerungen (Gumowski 2025), Storytelling und auch Improvisation.
Akteure – Rollen, Kooperationen und Allianzen
Die handelnden und gestaltenden Akteure stellen einen entscheidenden Baustein in Umbauprozessen dar. Zentrale Gruppen sind Eigentümer:innen und zivilgesellschaftliche Stadtmacher:innen. Für sie zeigt sich eine große Differenzierung ihrer Motive, Motivation, Ressourcen und Handlungslogiken (Förster et al. 2025 im Erscheinen: Kapitel „Der gemachte Raum“). Spezifische Bauherrentypen und ihre Handlungslogiken zu identifizieren und unterscheiden ist notwendig (Witthöft und Hölzl 2022, Kolbert 2025), insbesondere bei denjenigen Bauherr:innen, die über langjähriges (praktisches) Erfahrungswissen verfügen, denen bisher aber wenig Beachtung geschenkt wurde. Dazu zählen Bauherr:innen aus einem von Migration geprägten Kontext in Quartieren mit besonderen Herausforderungen (Yildiz und Mattausch 2009, Cachola Schmal et al. 2016, Weber 2020, Weber und Engels 2025). Auch kann die organisierte Zivilgesellschaft als Stadtmacher:in im Bestand agieren im Sinne von Gemeinwohl bauen im Bestand (Harth und Winterhager 2025) und neue Kooperationen und Allianzen von gemeinschaftlich getragenen und selbstorganisierten Projekten können das Teilen von Ressourcen im Bestand (Haas et al. 2025) ermöglichen.
Neben den handelnden Akteur:innen spielen Fürsprecher:innen und Intermediäre eine bedeutende Rolle. Sie sind Brückenbauer:innen und Agent:innen im Umbau, die sich proaktiv einsetzen und in einem lernenden Prozess mit anderen Akteur:innen eigenes Wissen aufbauen und kommunizieren. Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V. beschreibt die eigene Rolle als Übersetzer:in (Gumowski 2025). Der Verein agiert als Vermittler:in, der unterschiedliche Akteurssphären verbindet. Der Austausch zwischen den Gruppen und das Wissen über (andere) Akteur:innen ist für die eigenen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten sowie für die gegenseitige Motivation und das Bündeln von theoretischem und praktischem Wissen von großer Bedeutung.
Multiplikator:innen können über direkte Kommunikation und durch niederschwellige (Mitmach-)Angebote Menschen erreichen, die sich bisher nicht für den Bestand interessiert haben. So kann Schritt für Schritt ein Netzwerk aufgebaut und der Stadtgesellschaft eine Möglichkeit bereitet werden, selbst aktiv zu werden (Gumowski 2025, Harth und Winterhager 2025, Hofmann 2025, Förster et al. 2025 im Erscheinen). Schlüsselfaktoren sind hier – als Querbezug zu Methoden und Kompetenzen – eine transformative Wissensbildung (Hangebruch und Othengrafen 2025) sowie Veränderungs- und Vertrauenskompetenzen (Fechtner o. J.).
Praktiken, Techniken, Instrumente
Dieser Ansatz bezieht sich auf das Umsetzen und Machen von Umbauaufgaben. Praktiken umfassen dabei entwurfliche, konzeptionelle und lösungsorientierte Ansätze, die beim Umbau verfolgt und eingesetzt werden, um von einem Anfangs- zu einem Zielzustand zu kommen. Dazu zählen aufräumen, verbinden (von Einzelräumen, von privatem und öffentlichem Raum), hinzufügen (Márquez Cecilia 2015 über Lacaton & Vassal), neu ordnen, überschreiben, anpassen, zugänglich und durchlässig machen, modular bauen, öffnen (das Erdgeschoss oder außen-innen), urban mining oder zurück bauen.
Techniken der Bestandsentwicklung beziehen sich auf handwerkliche, technologische, künstlerische Verfahren, um Konzepte und Entwürfe zu realisieren. Praktiken und Techniken greifen eng ineinander. Sie haben im Bestand immer eine raumbezogene Komponente (Dörmann 2025) und können typologisch, funktionsbezogen (Harth und Winterhager 2025), partizipativ (Hofmann 2025), pflegerisch (LVR-ADR 2021 in Finkenberger 2025), reparierend (Jaeger-Erben und Hielscher 2023) und handwerklich (einschließlich Robotik) sein. Darüber hinaus können sie durch digitale Werkzeuge getrieben und geformt sein/werden oder sozial (Cachola Schmal et al. 2016, Berding et al. 2025 im Erscheinen) durch Praktiken der Aneignung (Stapenhorst 2025) .
Planerische Instrumente bereiten die Praktiken und Techniken vor und können Voraussetzung für deren Umsetzung sein, ob rechtlich durch Genehmigungen, Haftungsregelungen oder Vergabepraxis, finanziell durch Förderung oder Abgaben, aktiv gestaltend in Form von Investieren und Betreiben durch Kommune oder Entwicklungsgesellschaft. Etablierte Praktiken, Techniken und Instrumente stoßen häufig an Grenzen und neue Ansätze vielfach auf Hemmnisse. Hier gilt es besonders, die tiefen Logiken kritisch auf ihre Ermöglichungspotentiale abzuklopfen (Bauer 2025). Eine Herausforderung besteht darin, Verfahren und Handlungsweisen situativ auf den spezifischen Kontext auszurichten.
B) Kontext
Die Ansätze beschreiben notwendige Voraussetzungen oder Bestandteile, die allein jedoch noch keine hinreichenden Bedingungen für gelingendes Umbauen sind. Die Qualität ihres Zusammenwirkens in einem spezifischen Kontext ist wichtig. Umbauen basiert wesentlich auf Beziehungsaufbau und erfordert eine Syntheseleistung. In vielen Fällen ist die Entwicklung und Herausbildung eines verbindenden Rahmens und Bezugsfelds eine zentrale Aufgabe und Strategie. Dazu gehören das Schaffen einer geeigneten Umbaukulisse, von Aushandlungs-, Anpassungs- und Lernräumen mit und für Nutzer:innen und Akteur:innen. Der Kontext hat jedoch nicht nur eine instrumentelle Funktion (z.B. Ressourcen bündeln und (neue) Spielregeln etablieren), sondern auch eine sinnstiftende Dimension, in der sich Wahrnehmungen und Werte vor Ort neu formen.
Die Analyse der 21 Artikel der beiden pnd-Hefte hat gezeigt, dass der Kontext in jeder Phase eine große Rolle spielt. Art und Umfang sind dabei anders und größer als beim Neubau. Von Architekt:innen wird beim Entwerfen eines Neubaus häufig der genius loci betont, die besondere Atmosphäre und der Geist des Ortes und seiner Umgebung, der ausschlaggebend für die Entwurfsidee sein soll. Meist bleibt der Kontext nach dem Analyse-Prozess aber außen vor. Bei Umbauprozessen ist dies grundlegend anders, denn im Entwurfs- und Umsetzungsprozess kann man Bestand und Kontext nicht übergehen. Mehr noch: Im wechselseitigen In-Bezug-Setzen zwischen Gebäude, Umbauensemble oder größeren Arealen formt sich der Kontext allmählich heraus – oder entwickelt sich fort (Gumowski 2025: 81).
Diese Wechselbeziehungen und -wirkungen werden auch in den Artikeln über Transformation von Kauf- und Warenhäusern (Hangebruch und Othengrafen 2025, Richter et al. 2025), gemeinschaftliche Gestaltungsprozesse (Hofmann 2025), gemeinwohlorientiertes Bauen im Bestand (Harth und Winterhager) oder Transformationsprozesse in Strukturwandelregionen (Finkenberger 2025, Krause und Selling 2025) beschrieben. Dörmann (2025: 65) formuliert es so:
“The bungalow compound‘s changing layout and organisational structure describe the basic shift from the house on the plot to the plot as a compound house and merge interiority with exteriority, and the architectural type with urban morphology, by shifting from prescribed functionality to sequences of previously defined elements such as walls, rooms and corridors”.
Der iterative Gestaltungsprozess wird über Analyse, Konzipierung und Entwerfen bis zur technischen-handwerklichen Planung und Umsetzung weitergeführt. Und dies geschieht meist gemeinschaftlich. Der Kontext ist hier nicht nur räumlich, sondern auch sozial konnotiert.
Brüning (2025) spricht in seinem Artikel Klein aber fein das Problem der (Orts-)Spezifik und Übertragbarkeit an, denn Beispiele ließen sich angesichts der prägenden Bedingungen nur schwer übertragen. Zugleich sieht er auch das Potential:
„Wenn die Umgestaltung nicht auf einzelne Gebäude beschränkt bleibt und die Vorteile von Kooperationen im Quartier einbezogen werden, lassen sich zugleich städtebauliche Defizite angehen.“ (Brüning 2025: 87).
Kerner und Raabe (2025) begegnen dieser Herausforderung des Einzelfalls für eine denkmalgeschützte Siedlung aus den 1920er Jahren mit vorgedachten Lösungsszenarien, die auch die Genehmigungspraxis optimieren sollen. Sie kombinieren dabei einen bauteil-differenzierten mit einem bautyp- und baualtersspezifischen Ansatz. Durch den Blick auf das Objekt, also das Spezifische mit seinen individuellen Problemen, Ausgangslagen und Umbaulösungen, die im Kontext erarbeitet werden, können trotz der Komplexität des Einzelfalls übertragbare Lösungen gefunden werden. Anders als beim Neubau sind es keine Komplettlösungen. Umbau ist leiser: Übertragbare Ansätze sind kleiner skaliert, unter Umständen nur einzelne Bausteine. Kontextbezug heißt also immer Beziehungsarbeit: Räumlicher Dialog, Beziehungen zwischen Gebäude und Betrachter:innen und zwischen Akteur:innen.
In diesem kontextuellen Arbeiten wird übertragbares Wissen als Grundlagen-, Erfahrungs- und Umsetzungswissen erzeugt. Am besten funktioniert dies zum Anfassen vor der eigenen Haustür im eigenen Erfahrungsraum. Im gemeinsamen Tun vor Ort entstehen dann auch neue Narrative, die als sinngebende Rahmungen Voraussetzung für weitere Schritte im Transformationsprozess sind.
(Hangebruch und Othengrafen 2025: 42)
Die Rahmung und der Kontext sind in Umbauprozessen also selbst im Wandel, sie werden (um-)gewandelt oder grundlegend gelöscht und neu etabliert. Dabei ändern sie ihren Maßstab und ihre Reichweite – von lokalen Nischen bis hin zu stadtweiten oder regionalen Umbaukulissen oder auch überregionalen Umbaufamilien wie den Innenstädten, Wohnsiedlungen oder Gewerbequartieren.
C) Logiken und Treiber
Die in lokalen Kontexten sich entwickelnden und beobachtbaren Umbauprozesse und -praktiken werden geprägt durch eingeübte wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Logiken und aktuelle Treiber wie dem Struktur- oder dem Klimawandel. Diese stellen einerseits prägende Einflüsse und Bedingungen für die Herausbildung lokaler Umbaukontexte dar, anderseits können lokal entwickelte Prozesse und Praktiken auf diese Logiken zurückwirken und sie fortentwickeln. Diese übergeordneten Strukturen und Handlungslogiken gelten und wirken zumeist überlokal. Heute sind sie in Deutschland noch stark auf Neubau ausgerichtet, zumindest jenseits anerkannter Denkmäler und Ensemble, Bestands- und Milieuschutzgebieten. Die Reflexion solcher Logiken und Treiber klingt in zahlreichen Artikeln an, jedoch erscheint die Forschung noch unvollständig und in der Praxis stoßen viele Projekte an Grenzen, wenn es um nachhaltiges Weiternutzen und -bauen von (unbeliebten/jüngeren) Beständen geht. Es gilt (auch hier), zentrale Stellschrauben des Neubaus zu identifizieren und für das Umbauen mit- und umzudeuten. Eine wesentliche Logik aller Prozesse ist das Verständnis und die Verfügbarkeit von Ressourcen – materiell, ökonomisch oder auch sozial und kulturell. Zunehmende Knappheit und neue Wertschätzung können den veränderten Umgang mit dem Bestand vorantreiben (Köddermann in Förster et al. 2025: 19).
Das Ressourcenverständnis prägt wiederum die Praktiken und Techniken des Umbauens, zum Beispiel das Verhältnis des Einsatzes von Material und Arbeitszeit. Kolbert (2025) diskutiert Rahmenbedingungen, bestehende Hemmnisse und Potenziale, um ressourcensparendes Bauen zu etablieren.
Der Ressourcenbegriff ist heute im Planungs- und Bauwesen vorwiegend utilitaristisch und anthropozentrisch geprägt. Die Einführung einer posthumanistischen Perspektive würde Ressourcen relational als Eigenschaften von Beziehungen in Netzwerken weiterdenken (Jaeger-Erben 2024). Hier sind deutliche Querbezüge zum Oberthema Kontext erkennbar.
Mit handwerklichen Fähigkeiten zusammengedacht, ist es darüber hinaus möglich, dem Thema Ressourcenknappheit einen Gestaltungsspielraum zu verleihen, wie es Grafe und deVylder im belgischen Pavillon der Architekturbiennale 2016 in Venedig gezeigt haben (Grafe und de Vylder 2016). Weiterhin hat die Logik der Ökonomie eine zentrale Bedeutung. Das bezieht sich auf alle Phasen der Wertschöpfungskette im Planen und Bauen – Grundstück, Gebäudebestand, Bauteile und Materialien, Planungs- und Bauleistungen und Betrieb. Dabei geht es auch um Opportunitäten, also um ökonomische Chancen, welche verschiedene Marktoptionen bieten.
„Wenn das Bauen eine kommunale Aufgabe ist, dann sollte es eigentlich auch kommunale Aufträge geben, die explizit mit dem Umbau umgehen. (…) Nur dann entwickelt sich so etwas wie eine Art Wiederverwendungsmarkt oder Umdeutungsmarkt. Das, was wir gerne als innovative Marktentwicklung im Bauen mitbeschreiben, wird ohne Aufträge nicht laufen. Es gibt Phase-Null-Projektierungen intern in Verwaltungen, die zeigen, dass man so etwas super machen kann“ (Köddermann in Förster et al. 2025: 26)."
Burgdorff ergänzt den Begriff Ökonomie um zwei weitere tiefgreifende Logiken, die das Planen und Bauen prägen: Repräsentation und Sicherheit, die den regulatorischen Rahmen der Landes-, Bundes- und EU-Ebenen umfasst. Die drei Aspekte sind also die reine Geldökonomie, die Ökonomie der Aufmerksamkeit [Repräsentation] und die Ökonomie der Versicherung [Sicherheit] (Burgdorff in Förster et al. 2025: 18).
Die Repräsentation hat mit einer „Anerkennungskultur für den Umbau“ zu tun (ebd.). Gute Beispiele des Umbauens können eine Rückwirkung auf die tiefe Logik der Repräsentation haben. Hier bestehen Wechselwirkungen zum Kontext und möglicherweise (neu) geprägten Narrativen sowie zur Ebene der Zeichen und ihrer Weiterentwicklung in der Umbaupraxis. Die Fälle und Erfahrungen, welche die Autor:innen in beiden pnd-Ausgaben dokumentieren, beziehen sich stark auf den deutschsprachigen und europäischen Kontext. Logiken und Treiber werden zwischen verschiedenen Geografien deutlich variieren. In einem vergleichenden Ansatz besteht ein bedeutender Forschungsbedarf.
D) Prozesse und Dynamiken
In den Beispielen der pnd-Hefte und der langjährigen Auseinandersetzung mit Umbauprozessen wird deutlich, dass diese das Umbauen häufig aus themenspezifischen Sammlungen oder Zusammenstellungen von guten und teils sehr bekannten Einzelbeispielen beleuchten. Es fehlt eine breite Aufarbeitungssystematik zur Kommunikation und Übertragung von Wissen, die gelungenes Umbauen zum Normalfall macht.
„Dabei sind konkrete Orte als „Bühne für transformative Lernprozesse“ (Horlings et al. 2020: 359) von besonderer Bedeutung, da hier Prozesse des Neulernens oder des Wiedererlebens leichter initiiert und begleitet werden können“ (Hangebruch und Othengrafen 2025: 32).
Hier spielen auch eingespielte Ablaufprozesse in der Verwaltung eine Rolle, welche Sabine Bauer in ihrem Artikel hinterfragt. Dabei geht es spezifisch um Umbauprozesse von öffentlichen Mobilitätsräumen, die sehr komplex sind und die Beteiligung einer großen Zahl von Akteuren erfordert (Bauer 2025). Es ist nicht nur in der Verwaltung notwendig, Denkmuster und Handlungsroutinen aufzubrechen.
Wie vielfach benannt, ist Umbau eine umfassende Kommunikationsaufgabe: weil Umbauen, seine Ästhetik und Repräsentation, noch nicht etabliert sind, weil das Zusammenwirken vieler Akteur:innen notwendig ist, weil sich Maßstäbe und Prozessphasen (wieder) mehr verschränken, weil Betroffenheit im spezifischen Kontext hoch ist, weil Beharrung und Widerstände gegenüber Veränderungsdynamiken vielfach größer sind.
Die Prozessdimension kann sich auf eine einzelne Aufgabe und ein Projekt beziehen oder auf einen Umbaukontext oder ein -feld, in dem sich in Iteration verschiedene Aktivitäten entfalten. Klassische Beispiele sind die räumlichen Kulissen der Stadtsanierung und Städtebauförderung. Jenseits von formellen Instrumenten können es auch eine Innenstadt im Wandel oder das Update von Wohnsiedlungen einer bestimmten Epoche sein.
Im Umbauen kommen gelegentlich etablierte Abläufe und Reihenfolgen durcheinander oder verlaufen anders als gewohnt. Techniken entwickeln sich im Bauprozess fort, Akteure werden aktiviert und entwickeln sich in und mit Methoden, Instrumenten und Verfahren auch in ihren Rollen weiter. Die Nutzungspraxis ist nicht nur Ergebnis entwurflicher Praktiken und baulicher Techniken, sondern eine impulsgebende und begleitende Variable. Planen und Umsetzen erfolgt stärker iterativ und braucht Zeit. Das allmähliche Entwickeln, das Verändern eines Umbaus und seines Kontextes ist ein dynamisch fortlaufender Prozess ohne definiertes Ende.
Ausblick auf Forschung und Praxis
Die Landkarte lädt ein, die Forschung stärker multiperspektivisch auszurichten und dabei Interdependenzen und Entwicklungsdynamiken verschiedener Faktoren zu fokussieren. Als Forschungs- und Praxisansatz nachhaltiger Bestandsentwicklung ermöglicht sie, die Voraussetzungen für den Bestand und seine Entwicklung zu klären, mögliche Szenarien für das Umbauen zu entwickeln und auch den laufenden Umbau mit seinen Dynamiken besser zu verstehen. Dies ermöglicht, die Spezifik und Dynamik lokaler Umbaukontexte und übergeordnete, regionale bis globale Logiken, Technologien oder Praktiken in den Blick zu nehmen und deren wechselseitige Beeinflussung zu untersuchen. Wie verlaufen Prozesse der Verknüpfung und Kontextualisierung von lokalen bis globalen Ansätzen, Praktiken und Verfahren des Umbauens? Unter welchen Voraussetzungen können sich diese Kontexte etablieren, stabilisieren und verbreiten? Wie unterscheiden sich geografische und zeitliche Kontexte? Abbildung 2 skizziert die dynamische Entwicklung des Umbauens im lokal-globalen Spannungsfeld.
Für die Forschung ist diese dynamische Landkarte eine Einladung, Bau- und Planungsforschung wieder stärker miteinander zu verzahnen und dabei verschiedene Perspektiven zu verbinden. Eine stärker verknüpfte Forschung profitiert zudem von einer Erweiterung um variierende geografische und historische Betrachtungs(zeit-)räume. Für die Praxis kann die Landkarte helfen, geeignete Disziplinen, Akteure und Kompetenzen einzubinden und damit inter- und transdisziplinäre Brücken zu bauen. Zwar können sich Prozesse und Praktiken nur lokal entfalten, doch sollten auch die verschiedenen Praxisfelder des Umbauens überlokal und global in den Austausch treten.
Für das Umbauen gibt es noch nicht genug Anerkennung, Bilder und eingeübte Prozesse sowie übertragbares Wissen und Techniken. Daher verlaufen viele Prozesse experimentell, improvisiert und mit starken Lernbedarfen. Vielleicht helfen die vier oben skizzierten Koordinaten, um zu prüfen, wo ein vertiefter Diskurs notwendig ist und was in unserer Landkarte noch fehlt. Dabei sollte der experimentelle, improvisierende und lernende Charakter als Qualität auf dem Weg zu einem sich möglicherweise längerfristig herausbildenden Ordnungs- und Regelsystem betrachtet werden.

Ein Umbau braucht einen Entwurf – zu Beginn oder im Prozess. Für die Entwurfsforschung ist es hier relevant, vorhandene und etablierte räumliche Muster und Typologien auf ihre Wirksamkeit und Transformierbarkeit hin zu untersuchen, um Art und Ausmaß der Transformation zu bewerten. Für das Entwerfen ist ein offenes und dynamisches Verständnis Grundlage, das nicht in fertigen Endzuständen denkt, sondern performativ und situativ handelt. Das Akzeptieren des Nicht-Fertigen ist vergleichbar mit dem Gärtnern: im Bestand und in Umbauprozessen zu wirken heißt, situativ zu entwerfen und zu handeln auf Basis spezifischer und kollektiver Fähigkeiten innerhalb eines definierten und gleichzeitig flexiblen Rahmens und Kontexts.
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