- Start
- Umsiedlung, Kohleausstieg und Revitalisierung
- Zwei Orte mit Revitalisierungspotential
- Die Ausgangssituation der beiden Orte
- Aus Alt mach Neu – die beiden Fälle im Vergleich
- Bottom-up und top-down gesteuerte Revitalisierungsprozesse
- Rückübertragung als wichtiger Schritt der zusammenhängenden Ortsentwicklung
- Revitalisierung als Motor für den Strukturwandel?
- About the author(s)
- References
Published 2.04.2025
Ortsentwicklung im Strukturwandel
Die Revitalisierung von Pödelwitz und Morschenich-Alt in Zeiten des Kohleausstiegs
Local Development After Mining
The Revitalization of Pödelwitz and Morschenich-Alt in Times of the Coal Phase-Out
Keywords: Revitalisierung; Kohleausstieg; Dorfentwicklung; Revitalization; coal exit; village development
Abstract:
Was geschieht mit Orten, die ursprünglich zur Umsiedlung vorgesehen waren, aufgrund des beschlossenen Kohleausstiegs nun aber weiter bestehen bleiben können? Der Beitrag beleuchtet Revitalisierungsprozesse in Pödelwitz und Morschenich-Alt auf Grundlage von Dokumentenanalyse und qualitativen Expert:inneninterviews. Es zeigt sich, dass sowohl bottom-up als auch top-down gesteuerte Planungen Visionen für diese Orte schaffen können, deren Umsetzung gleichsam von diversen Faktoren beeinflusst wird.
What happens to places that were originally earmarked for resettlement but can now remain due to the decision to phase out coal? The article examines revitalization processes in Pödelwitz and Morschenich-Alt on the basis of document analysis and qualitative expert interviews. Both bottom-up and top-down planning approaches create visions for sustainable local development in the villages, the implementation of which is influenced by various factors.
Umsiedlung, Kohleausstieg und Revitalisierung
Mit dem Beschluss zum Kohleausstieg bis 2038 (in NRW bis 2030), findet das Kapitel der braunkohlebedingten Umsiedlungen in Deutschland sein Ende. Zukünftig werden lediglich bereits begonnene Umsiedlungsprozesse abgeschlossen werden. Beispielhaft steht dafür unter anderem der Ort Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier, dessen Abriss Anfang des Jahres 2023 bis zuletzt mit Protesten vor Ort einherging und die Debatte um die Notwendigkeit seiner Inanspruchnahme auch überregional bekannt machte (Hohnerlein 2023). Ziehen Umsiedlungen einerseits den Verlust von Heimat und dörflichen Strukturen nach sich, was Einfluss etwa auf die Gesundheit und sozioökonomische Situation der Betroffenen nehmen kann (Terminski 2012; Krüger et al. 2022; Kideckel 2004; Schmid-Engbrodt und Schmidt 2023), so bieten sie andererseits Möglichkeiten einer ökonomischen Besserstellung in der neuen Siedlung und der (Re-)Aktivierung der Dorfgemeinschaft (Terminski 2012; Krüger et al. 2022; Krause et al. 2023)
Aufgrund des langen Planungsvorlaufs einer Umsiedlung von circa 15 Jahren (Beckmann und Heyer 2023; Geschäftsstelle des Braunkohlenausschusses o. J.) auf der einen und dem beschlossenen Kohleausstieg auf der anderen Seite, stellt sich zukünftig die Frage:
Was passiert mit Ortslagen, in welchen der Umsiedlungsprozess bereits begonnen wurde, welche nun allerdings nicht weiter in Anspruch genommen werden sollen?
Im Rheinischen Revier sind von dieser besonderen Problemstellung einige Ortschaften der Gemeinde Erkelenz sowie Morschenich-Alt in der Gemeinde Merzenich betroffen, im Mitteldeutschen Revier ist Pödelwitz bereits seit 2021 mit Fragestellungen der Revitalisierung konfrontiert. Während die besondere Situation dieser Orte neue Herausforderungen mit sich bringt, etwa in Hinblick auf die Erwartungshaltungen ehemaliger Bewohnerinnen und Bewohner (Burggraaff und Kleefeld 2023: 177), kann sie gleichsam auch neue Impulse setzen und Versuchsräume zur kreativen und nachhaltigen Wiederbelebung verlassener Orte schaffen, wodurch Herausforderungen im ländlichen Raum begegnet werden kann (Kötter und Thiemann 2016). Die vorliegende Forschung lehnt sich an der Definition von Revitalisierung nach Kabisch und Linke (2000) an, welche Revitalisierung wie folgt verstehen:
„Revitalisierung meint die Wiederbelebung sozialräumlicher Strukturen. Ihre Notwendigkeit ergibt sich aus einem besonders niedrigen Ausgangsniveau ortsbezogener städtebaulicher und sozialer Bedingungen, welches die kommunale Entwicklungsfähigkeit wesentlich einschränkt oder gar gefährdet. Revitalisierung umfaßt eine besondere Phase gemeindlicher Entwicklung, in der ein Niedergangsprozeß mit drohender vollständiger Erosion aufgehalten und umgekehrt werden soll.“
(Kabisch und Linke 2000: 269).
Zwei Orte mit Revitalisierungspotential
Die im folgenden dargestellte Forschung untergliedert sich in zwei Fallstudien im Rheinischen (Morschenich-Alt) und Mitteldeutschen Revier (Pödelwitz). Die oben eingeführte Definition von Revitalisierung nach Kabisch und Linke (2000) verdeutlicht die Relevanz der ausgewählten Orte als treffende Fallbeispiele: Auf der einen Seite kann das Ausgangsniveau aufgrund von Investitionsstaus und der deutlich reduzierten Bevölkerung als besonders niedrig eingestuft werden, auf der anderen Seite bietet die Aufmerksamkeit auf und Debatte um die weitere Entwicklung der Orte in besonderem Maß die Möglichkeit, Revitalisierungspotentiale zu bestimmen und auf diesen aufzubauen.
Es wurde ein qualitatives Forschungsdesign gewählt und fünf Interviews zu Pödelwitz und sechs Interviews zu Morschenich-Alt mit jeweils sieben Expert:innen aus Verwaltung, Regionalplanung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft geführt. Vorbereitend wurden zudem relevante öffentlich zugängliche Planungsdokumente zur Analyse hinzugezogen. Im Falle von Morschenich-Alt war dies die vorliegende Leitentscheidung und Strategiepapiere der (lokalen) Verwaltung, im Falle von Pödelwitz hingegen die Positionspapiere der lokalen Vereine (Landesregierung NRW 19.09.2023; Gemeinde Merzenich et al. 2023; Gemeinde Merzenich 2022; Alle Dörfer bleiben et al. o. J.; Pödelwitz hat Zukunft e.V. 2022).
Die Ausgangssituation der beiden Orte
Im August 2011 trat der Braunkohlenplan für den Tagebau Vereinigtes Schleenhain in Kraft welcher die Ortslage von Pödelwitz als Vorbehaltsgebiet für den Braunkohleabbau ausweißt. Die im Rahmen des Beteiligungsverfahren eingebrachten Stellungnahmen der Bürger:innen offenbarten ein Stimmungsbild welches vom Erhalt der Ortslage unter zusätzlichen Immissionsschutzmaßnahmen bis hin zur freiwilligen Umsiedlung reichte (Stadt Groitzsch 2012: 3; Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen 2011: 13). Da rund vier Fünftel der Einwohner von Pödelwitz eine Umsiedlung wünschten, wurde Ende März 2012 ein „Grundlagenvertrag zur Umsiedlung der Ortslage Pödelwitz (Stadt Groitzsch) zwischen der Stadt Groitzsch und der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG)“ beschlossen (Stadt Groitzsch 2012: 3–4). In der Folge verließen diverse Einwohner:innen den Ort, sodass im Jahr 2019 nur noch 27 von vormals 130 Einwohner:innen im Ort verblieben (BET Consulting GmbH und E. Y. 2020: 110). Im Januar 2021 erklärte die MIBRAG den Verzicht auf die Beanspruchung von Pödelwitz, wodurch sich für den Ort neue Entwicklungsperspektiven ergaben (PLA.NET Sachsen GmbH 2022: 6). Allerdings verfügt das bergbauführende Unternehmen MIBRAG weiterhin über Flächen sowie Gebäudebestände im Ort (Schöne 2023: 3) und die Planungen der Kommune zur Revitalisierung des Ortes stehen aktuell noch am Anfang (PLA.NET Sachsen GmbH 2022: 6). Unter anderem soll für diesen Zweck ein Ortsentwicklungskonzept entstehen (PLA.NET Sachsen GmbH 2022: 14). Auch im Rahmen der Gesamtfortschreibung des Braunkohlenplans Vereinigtes Schleenhain durch die Regionalplanung ist vorgesehen, für die Ortslage Pödelwitz aufgrund der Aufhebung der braunkohlenabbaubezogenen Ausweisung als Abbaufläche, „die regionalplanerischen Rahmensetzungen für einen Revitalisierungsprozess vorzunehmen“ (Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen 2021: 2). Die politischen und planerischen Voraussetzungen geben den Erhalt der Ortslage vor, deren konkrete Ausgestaltung durch die Akteur:innen vor Ort ausgehandelt und umgesetzt werden muss.

Die Ortslage Morschenich-Alt war seit dem Inkrafttreten des Braunkohleplans Hambach 1977 zur Umsiedlung und bergbaulichen Inanspruchnahme im Jahr 2024 vorgesehen (Geschäftsstelle des Braunkohlenausschusses o.J.: 54–55). Die Umsiedlung der Bewohner:innen begann 2013 an den Ersatzstandort Morschenich-Neu nordöstlich von Merzenich. Dieser Prozess fand im Juli 2024 mit einem Festakt im neuen Ort seinen offiziellen Abschluss (Gemeinde Merzenich 2024). Verbunden mit dem Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030, konnte 2020 die Nichtinanspruchnahme des Dorfes vereinbart werden. Im Zuge dessen wurde auch die Entwicklung zu einem „Ort der Zukunft“ vereinbart (MWIDE NRW 23.03.2021: 34). Dazu schlossen die Gemeinde Merzenich, die Landesregierung Nordrhein-Westfalen sowie die Bergbautreibende RWE Power AG eine gemeinsame Vereinbarung, die auch den Rückerwerb der Ortslage von RWE an die Gemeinde mit einschließt (MHKBD NRW 2023). Die zukünftige Entwicklung des Ortes soll in einer klimaschützenden und ressourcenschonenden Bauweise erfolgen. Zudem sollen kommunale Entwicklungskonzepte insbesondere neue Wohn- und Arbeitsformen unterstützen (Landesregierung NRW 19.09.2023: 28). Im Juni 2024 wurde der Gemeinde ein Bewilligungsbescheid in Höhe von 56 Millionen Euro durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung übergeben, um unter anderem den Rückerwerb der Ortslage sowie Planungsprozesse zur Qualifizierung der Ortsentwicklung zu finanzieren (MHKBD NRW 2024). Im Zuge dessen erfolgte auch die Umbenennung von Morschenich-Alt in Bürgewald (da während der Interviewphase die Umbenennung noch nicht vollzogen war, wurde für diesen Text die Bezeichnung Morschenich-Alt gewählt). Auch der Braunkohlenplan Hambach wird an die durch den Kohleausstieg veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Der Feststellungsbeschluss dafür wurde im Juni 2024 durch den Braunkohlenausschuss getroffen (Neuland Hambach GmbH 2024a). In diesen überarbeiteten Braunkohlenplan flossen auch Überlegungen und Zielvorstellungen des Rahmenplans Hambach ein. Unter Federführung der interkommunalen Neuland Hambach GmbH entwickelten hierfür die sechs Anrainerkommunen ein Leitbild sowie Vorschläge zur Entwicklung von Nutzungsschwerpunkten für die zukünftige Seelandschaft und deren Umgebung (Neuland Hambach GmbH 2024b).
Aus Alt mach Neu – die beiden Fälle im Vergleich
In ihrer Zielstellung sind sich die Vorhaben zur Revitalisierung in Pödelwitz und Morschenich-Alt in vielerlei Hinsicht ähnlich. Da im Auswertungszeitraum noch kein Konzept der Stadt Groitzsch vorlag, nimmt die nachfolgende Analyse der Ziele für Pödelwitz primär Bezug auf die durch die dort angesiedelten Aktivist:innen und die organisierte Zivilgesellschaft formulierten Zielstellungen, welche etwa in einem Positionspapier 2022 festgehalten wurden (Pödelwitz hat Zukunft e.V. 2022). Beiden Orten wird ein Modellcharakter zugesprochen, wobei Morschenich-Alt diesen unter dem Titel Ort der Zukunft zusammenfasst. Zur Entwicklung der Orte wird jeweils eine holistische und nachhaltige Entwicklung angestrebt, welche Bezug auf ökologische, infrastrukturelle, wirtschaftliche, soziale und (wohn)bauliche Faktoren nimmt. Dabei stehen insbesondere letztere im Fokus. Neben einer ökologischen Ausrichtung sollen die entstehenden Landschaften um die Orte auch der Naherholung dienen. Die wirtschaftliche Entwicklung fokussiert insbesondere lokale, kleine und mittlere Unternehmen und soll Raum für innovative Projekte bieten, während die beiden Orte gleichsam einer breiten Bewohnerschaft zugänglich sein sollen.
„[…] aber dass man hier etwas schaffen kann, einen Ort, der auch wieder, ja, eine volle Entwicklung erlebt, der wieder belebt ist, wo auch unterschiedliche Generationen zusammenfinden, wo auch Platz ist für ganz besondere, innovative Projekte, aber auch für Gemeinschaft.“
(I 4 - Morschenich)
Insbesondere in Pödelwitz wird dabei von Seiten der Aktivist:innen zudem das Ziel in den Vordergrund gestellt, einen Ort zu schaffen, welcher divers und inklusiv ist, was etwa durch die Schaffung einer Einrichtung für betreutes Wohnen erreicht werden soll.
„Also du hast gesagt Betreutes Wohnen, da ist die Idee, das ist so ein bisschen so das Kernstück, weil das kommt tatsächlich aus der ersten, aus den ersten Dorfversammlungen. Das ist einfach ein Bedarf in der Region. Es braucht dieses betreute Wohnen. Es gibt konkret im Dorf mindestens eine Person, die dort wohnen könnte […]“
(I 6 - Pödelwitz)
Eine besondere Rolle kommt auch der wohnbaulichen Entwicklung der Orte zu. Dabei wird insbesondere der Erhalt der baulichen Substanz und ein Bauen im Bestand angestrebt:
„Hierbei steht der Erhalt des bergbaukulturellen Erbes im Fokus einer möglichen Weiterentwicklung der Ortsstrukturen – nach Möglichkeit immer mit den Materialien vor Ort. Denkmalschutz und allengerechtes modernes Wohnen gehen hierbei Hand in Hand.“
(Gemeinde Merzenich 2022)
Bottom-up und top-down gesteuerte Revitalisierungsprozesse
Sind sich die Zielstellungen in vielerlei Hinsicht ähnlich, so differieren die Ansätze zu ihrer Erreichung. Denn die Revitalisierungsprozesse in Morschenich-Alt und Pödelwitz bewegen sich in einem Spannungsfeld von bottom-up und top-down gesteuerter Entwicklung.In beiden Orten werden dabei bereits eine Vielzahl von Zwischen- und Nachnutzungsinitiativen umgesetzt, in Morschenich-Alt etwa im Kontext der Temporären Universität Hambach oder durch die Unterbringung von Geflüchteten im Ort (Finkenberger 2022: 87; Förster et al. 2023; Krause et al. 2023; Ribbeck-Lampel und Selling 2023).
Auch die bereits im Forschungsbetrieb laufende Agri-Photovoltaik-Anlage ermöglicht einen Ausblick auf eine angestrebte zukünftige Ausrichtung des Ortes als Feldlabor der Bioökonomie, welche die historisch landwirtschaftliche Prägung von Morschenich-Alt aufgreift und zukunftsorientiert weiterentwickelt.

In Pödelwitz wird insbesondere die Kirche in der Ortsmitte durch temporäre Nutzungen wiederbelebt. Auch das Dorfgemeinschaftshaus stellt einen wichtigen Kontaktpunkt für die Zivilgesellschaft im Dorf dar. Der im Dorf ansässige Verein Pödelwitz hat Zukunft e.V., welcher sich für die Wiederbesiedlung von Pödelwitz stark macht, konnte erste regelmäßige Veranstaltungen wie Kuchensonntage und Reparatur-Cafes etablieren.

In Morschenich-Alt ist eine stärkere top down gerichtete Steuerungsrichtung erkennbar. Dabei tritt die Gemeinde als aktiv treibende Gestalterin auf und legt, im Rahmen der Leitentscheidung 2023 gemeinsam mit der Landesverwaltung, die Rahmenlinien für die Revitalisierung fest (vgl. Landesregierung NRW 19.09.2023). In Pödelwitz sind dagegen vermehrt bottom-up gerichtete Elemente und ein starkes zivilgesellschaftliches Engagement insbesondere durch den Verein Pödelwitz hat Zukunft e.V. erkennbar.
„Der größte Druck kommt ja durch den Verein […] Die versuchen jetzt irgendwo ein Stück weit der MIBRAG, der Kommune, vielleicht auch dem Freistaat Druck zu machen, um Änderungen herbeizuführen.“
(I 5 - Pödelwitz)
Das Positionspapier des Vereins Pödelwitz hat Zukunft e.V. bildet die bisher einzige schriftlich fixierte Zielstellung zur weiteren Entwicklung von Pödelwitz. Der Prozess zur Aufstellung eines Dorfentwicklungskonzeptes, initiiert durch die Stadt Groitzsch und unter Einbezug des Bergbauunternehmen MIBRAG sowie der Zivilgesellschaft, steht noch ganz am Anfang. In Morschenich-Alt sind keine aus der Zivilgesellschaft heraus entwickelten Leitlinien zu weiteren Ortsentwicklung vorhanden. Ein Strategiepapier der Gemeinde Merzenich (Gemeinde Merzenich 2022) benennt wichtige Grundbausteine für die Neuausrichtung von Morschenich-Alt. Aufbauend darauf soll im Auftrag der Gemeinde in den nächsten Monaten ein Masterplan für die zukünftige bauliche Entwicklung des Ortes entstehen.
In beiden Orten zeigen sich Ansätze der Öffentlichkeitsarbeit und -beteiligung im Kontext des Revitalisierungsprozesses. Im Falle von Morschenich-Alt erzeugen die Strukturwandelmanger:innen der Gemeindeverwaltung Sichtbarkeit des Revitalisierungsprozesses, hierfür bietet unter anderem das Amtsblatt die Möglichkeit der Bürger:inneninformation. In der jüngeren Vergangenheit fanden zudem Bürger:innenbeteiligungsmaßnahmen im Kontext des BioökonomieRevier Projektes statt, wobei das das Institut für Bioökonomie des Forschungszentrum Jülich federführend war. Des Weiteren laufen aktuell Expert:innenworkshops zur Neukonzeption des Ortes. Inwiefern die kommunizierten Informationen die angesprochenen Zielgruppen auch erreichen, konnte im Rahmen dieser Forschung gleichsam nicht geprüft werden und bietet einen Anschluss für zukünftige Forschung.
In Pödelwitz stellt die durch den Verein Pödelwitz hat Zukunft organisierte Dorfversammlung eine Form der Informationsbereitstellung und Entscheidungsfindung für konkrete durch den Verein getragene Projekt im Ort dar. Die durch den Verein herausgegebene Dorfzeitung unterlegt als weiteres zivilgesellschaftlich initiiertes Element den bottom - up gesteuerten Prozess im Ort.
Rückübertragung als wichtiger Schritt der zusammenhängenden Ortsentwicklung
In beiden Orten nehmen die Gemeinde-/Stadtverwaltung und der Bergbautreibende RWE beziehungsweise MIBRAG eine Schlüsselrolle ein. Jedoch gibt es Unterschiede die Machtverteilung dieser beiden Akteure betreffend. In Morschenich-Alt liegen seit dem Rückerwerb von der RWE Power AG die Planungshoheit und das Flächeneigentum in Hand der Gemeinde, was die oben beschrieben Entwicklung und die Einbindung externer Expert:innen aus Forschung und Wissenschaft erlaubt.
„Wir haben mit dem Bürgermeister auch jemanden, der sehr proaktiv unterwegs ist und der dann da auch gesagt hat, so, wir können das hier in Morschenich machen.“
(I 4 - Morschenich)
Auch die interkommunale Strukturentwicklungsgesellschaft Neuland Hambach GmbH setzt wichtige Akzente in der Neukonzeption des Ortes und in der Etablierung von Veranstaltungsformaten. Für Morschenich-Alt bildet insbesondere die Rückübertragung der Ortsfläche durch RWE an die Gemeinde einen wichtigen Baustein für die kontinuierliche Revitalisierung. Das durch die Gemeinde gewählte Erbpachtmodell wird dabei teils auch negativ durch die ehemaligen Eigentümer:innen bewertet. So wird etwa kritisiert, dass das Grundstück selbst weiter in Gemeindebesitz verbleibe. Gleichsam bietet der Rückerwerb die Möglichkeit, den Ort als Ganzes zusammenhängend neu zu entwickeln. Insbesondere die Tatsache, dass Planungshoheit und Eigentumsverhältnisse nun in einer Hand liegen, wird als vorteilhaft beschrieben.
In Pödelwitz kam es aufgrund der damaligen Umsiedlungsabsicht zum Aufkauf der allermeisten Liegenschaften im Ort durch die MIBRAG, was die Gestaltungsmacht der Stadt Groitzsch durch nun fehlenden Besitz kommunaler Flächen und Liegenschaften einschränkt. Diese Eigentumsverhältnisse bestehen bis heute fort. Der Verein Pödelwitz hat Zukunft e.V. bereitet den Kauf eines ersten Grundstücks vor. Auf dem Mehrseitenhof sollen zukünftige Projekte des Vereins stattfinden. Zudem fehlen bindende Entscheidungen zur zukünftigen Entwicklung des Ortes bisher. Erste Ideen und Ansätze der Umsetzung speisen sich ausschließlich aus der Zivilgesellschaft als zentralem Akteur. Dabei ist ein zunehmend professionalisierter Umgang der lokal Engagierten mit Fachfragen zum Beispiel aus dem Gebiet des Denkmalschutzes zu beobachten.
„Natürlich bringen die einzelnen Leute, die bei uns mitarbeiten, ihre Ideen und Erfahrungen mit. […] Aber da gibt es einen ganz großen Pool an Ideen. Die dürfen auch erst mal alle sein.“
(I 1 - Pödelwitz)
Erhalt der Dorfgemeinschaft im Prozess der Revitalisierung
Die Diversität der Ziele und Akteur:innen geht gleichsam mit vielschichtigen Herausforderungen einher. Für die Gemeinschaft in den beiden Orten ist die Umsiedlungserfahrung mit ihren Auswirkungen prägend. Insbesondere im Fall von Morschenich-Alt wird berichtet, dass sich ehemalige Bewohner:innen die Devastierung der Ortslage weiter wünschen würden. In Bezug auf den Umgang mit dieser Situation beschreibt ein Interviewpartner:
„Und ich kann mir auch vorstellen, dass das bei vielen auch sicherlich trotzdem schmerzhaft sein wird. […] Die Sensibilität, die wir da natürlich auch dann versuchen zu berücksichtigen oder die wirklich ganz wichtig ist.“
(I 4 - Morschenich)
Neben der Herausforderung, diesen Erwartungshaltungen gerecht zu werden, werden in Pödelwitz etwa Probleme dabei beschrieben, die im Ort entstandene Zweckgemeinschaft weiter aufrecht zu halten und mit Störungsversuchen von Personen aus dem rechten Milieu bei Veranstaltungen umzugehen. Im Fall von Morschenich-Alt hingegen wird von einem Desinteresse der Bevölkerung und einem Verlust des Sozialgefüges berichtet.
Eine mangelnde Beteiligung mit mangelhaftem Zugang zu Informationen sowie der Umgang mit zivilgesellschaftlichem Interesse wird in beiden Fällen kritisch reflektiert. In Pödelwitz wird zudem ein Machtgefälle zwischen MIBRAG und Zivilgesellschaft wahrgenommen und die sich in den beiden Orten Engagierenden beschreiben, aufgrund der Ehrenamtlichkeit ihrer Tätigkeit und einer kritischen Außenwahrnehmung die eigenen Kapazitätsgrenzen zu erreichen:
„[E]s gibt ja sehr viel Vernetzung und Verzweigung, aber natürlich viele offene Baustellen. Und diesen Kern dann irgendwie zusammen zu halten, ist einfach auch viel Arbeit […]. Und gleichzeitig, wenn Projekte nicht realisiert werden können, nimmt das natürlich auch viel Kraft.“
(I 6 - Pödelwitz)
Während sich Kritik an den Beteiligungsmöglichkeiten primär gegen die formal bestehenden Prozesse richtet, wird der Aktivismus in den Orten, insbesondere in Morschenich-Alt, durchaus auch kritisch gesehen. So wird unter anderem kritisiert, dass der Großteil der Aktivist:innen nicht aus den Orten komme sondern diese nur symbolhaft für ihren Aktivismus nutze. Teils wurde im Rahmen der geführten Interviews zudem kritisiert, dass nicht zwischen den aktiven, ehemaligen Bewohner:innen und externen Protestgruppierungen differenziert würde. Insbesondere der Aktivismus in Morschenich steht gleichsam für den Protest gegen den Braunkohleabbau an sich. Gleichzeitig prallen im Ort unterschiedliche Interessenslagen aufeinander.
„Was ich wahrnehme, ist […] die deutlich große verschobene Interessenslage zwischen denjenigen, denen es zu langsam geht und denjenigen, denen es zu schnell geht und die Stadt versucht, das ein bisschen auszugleichen […].“
(I 10 - Pödelwitz)
Finanzen und Flächenzugang hemmen Revitalisierungsprozesse
Maßgeblich in beiden Orten ist für die weitere Entwicklung und das Voranbringen der Projekte neben personellen und finanziellen Ressourcen auch der Zugang zu Flächen und Gebäuden. Die Besitzverhältnisse hemmen dabei die Möglichkeiten zur Umsetzung und insbesondere dann, wenn das Braunkohleunternehmen im Flächenbesitz ist, wird dies kritisch reflektiert. Während für Morschenich-Alt bereits Ende des Jahres 2022 eine erste politische Verständigung zum Rückkauf des Ortes vorlag (Gemeinde Merzenich et al. 2023), liegt ein Großteil der Flächen und Gebäude in Pödelwitz weiterhin im Besitz der MIBRAG:
„80 Prozent gehören nicht mehr in Privatbesitz, sondern in einen eigenständigen Privatbesitz der MIBRAG. Und es gibt dort keine Bewegung. Das heißt, mit allen Konzepten, die wir durch die Jahre erarbeitet haben, […] aber immer an der Eigentumsfrage stehen bleiben, stehen wir an dem Punkt seit 2021, und das ist drei Jahre her, dass wir es nicht umsetzen können.“
(I 1 - Pödelwitz)
Mit der Problematik des Flächenbesitzes geht teils die Herausforderung einher, dass Infrastrukturen, wie Busverbindungen oder die Strom- und (Ab-)Wasserversorgung, mit Bekanntgabe des Umsiedlungsvorhabens nicht weiter ausgebaut wurden und teils nur noch eingeschränkt in den Orten zur Verfügung stehen.
Um die geplanten Ziele der Revitalisierung umzusetzen ist Verwaltungshandeln, insbesondere der kommunalen Verwaltung, notwendig. So kann etwa Passivität der Verwaltung zu zeitlichen Verzögerungen führen:
„Die Stadt Groitzsch wäre eigentlich, ich sage es mal, in ihrer kommunalen Verantwortlichkeit für das Thema Pödelwitz also Perspektiven schaffen, stark verantwortlich sich dieser Sache anzunehmen. Ich sag das jetzt mal in aller Zurückhaltung. Das Engagement, was so eine Sache erfordert, vermag ich nicht zu erkennen.“
(I 8 - Pödelwitz)
Gleichsam beschreiben die Kommunen selbst ihre Kapazitätsgrenzen. Sie sehen sich etwa einem Mangel an finanziellen Ressourcen gegenüber, welcher eine Umsetzung geplanter Maßnahmen behindert. Im Kontext von Pödelwitz geht dies mit der Wahrnehmung einher, dass Unterstützung durch den Freistaat notwendig sei:
„Also für mich wäre es im Prinzip jetzt wichtig, dass der Freistaat auch mal eine Figur macht. Dass der Freistaat jetzt mal sagt: Ja, wir haben verkündet, wir nehmen Pödelwitz nicht in Anspruch. […] Aber der Freistaat lässt sich jetzt komplett aus der ganzen Sache raus.“
(I 5 - Pödelwitz)
Auch die Bürokratie bei der Beantragung von Fördermitteln und Unsicherheiten die weitere Planung betreffend hindern die Umsetzung von Revitalisierungsprozessen, da etwa aufgrund der Offenheit der Entwicklungsprozesse auf notwendige Investition verzichtet wird. Die an der Revitalisierung beteiligten Akteur:innen spiegeln wider, dass dieser Entwicklungsprozess festgelegte Ziele anhand klarer Entwicklungsachsen bedarf, um erfolgreich zu sein.
Revitalisierung als Motor für den Strukturwandel?
Die Fälle Morschenich-Alt und Pödelwitz illustrieren den Weg zweier Dörfer, welche über einen langen Zeitraum durch den umgebenden Kohlebergbau geprägt waren, in eine nachhaltige Zukunft.
Die Sondersituation dieser beiden Orte bietet die Möglichkeit, beispielweise Infrastrukturen, Wohnmöglichkeiten und Orte des dörflichen Miteinanders neu zu denken und zu planen. Dabei zeigt sich, dass ein aktives Einbringen sowohl von Gemeindeseite als auch aus der Zivilgesellschaft heraus Visionen und Erprobungsräume für nachhaltige Ortsentwicklung schafft.
Während sich erst zukünftig zeigen wird, ob die beiden Entwicklungsansätze langfristig zu einer erfolgreichen Umsetzung der Visionen für die Orte führen werden, zeigt sich bereits das Potential zur Innovation, welches durch die Revitalisierung umgesiedelter Orte ergibt. Dieses Wissen kann nicht zuletzt für zukünftige Revitalisierungsprozesse genutzt werden, um durch die zeitnahe Einbindung und gemeinsame Ideenentwicklung aller interessierten Akteur:innen innovative Zukunftsorte zu schaffen. Zukünftige Forschung könnte dabei etwa in den Blick nehmen, wie die Zivilgesellschaft am Prozess der Revitalisierung beteiligt werden kann. Damit verbunden ist auch die Notwendigkeit, die Akteursnetzwerke in den beiden Orten tiefergehend zu betrachten und dabei die Frage zu stellen, welche Akteursbeziehungen eine gelingende nachhaltige Wiederbelebung der Orte fördern können.
Gleichsam bestehen etwa mit dem Blick auf lokale Eigentumsverhältnisse auch Hürden der Entwicklung. Es bedarf langfristig geklärter Eigentumsverhältnisse, um die Revitalisierung nicht nur durch erste Nachnutzungen (z.B. Wohnen, Veranstaltungsformate) in den Orten spürbar zu machen, sondern auch mit konkreten Zukunftsplanungen Sicherheit und Vertrauen zu schaffen. Hierfür zeigt sich die Zusammenarbeit mit dem Bergbauunternehmen als unerlässlich, wenn auch teils herausfordernd, erscheint die Rückübertragung der Flächen und Gebäude ein notwendiger Schritt für eine gelingende Revitalisierung zu sein. Gleichsam kann die Finanzierung eines so umfassenden Vorhabens nicht alleine von der Gemeinde beziehungsweise der Zivilgesellschaft getragen werden. Der Fall Morschenich-Alt zeigt dabei, dass etwa mit dem Investitionsgesetz Kohleregionen und den verbundenen Fördergeldern eine Grundlage gegeben ist, die finanzielle Last der Revitalisierung eines gesamten Ortes auf mehrere Schultern zu verteilen. Zugleich besteht die Chance, neue identitätsstiftende Orte zu schaffen die symbolisch für die Transformation der Reviere stehen.
Hinweis:
Die hier wiedergegebene Meinung muss nicht zwingend mit der Meinung des BBR/BBSR übereinstimmen.
Claims expressed in this article do not necessarily have to coincide with the positions of the BBR/BBSR.
References
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MHKBD NRW (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen) (2023): Ministerin Scharrenbach: Aus Braunkohle-Dorf wird Zukunftsdorf – Neustart für Morschenich-Alt im Rheinischen Revier. https://www.land.nrw/pressemitteilung/ministerin-scharrenbach-aus-braunkohle-dorf-wird-zukunftsdorf-neustart-fuer, Zugriff am 01.11.2024
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